Heute möchte ich Euch etwas über die sogenannten BANDHAS erzählen.
Das Wort kommt aus dem Sanskrit und bedeutet so viel wie halten, binden. Aber auch: Schloss oder Siegel. Die Bezeichnung bezieht sich auf ein Körperverschluss, der wie ein Ventil vermag die Energie im Körper zu halten, diese zu regulieren und zu leiten. Wie ich Dir bereits erzählt habe und Du vielleicht selbst spürst, fliesst in unserem Körper Energie, im Yoga nennt man diese PRANA. Man könnte es auch mit Lebenskraft übersetzen. Erinnerst Du Dich beispielsweise an die Übung von letzter Woche im Zehenstand, wo uns allen ganz warm ja sogar heiss geworden ist. Diese Übung ist ein gutes Beispiel wie die Energie im Körper ins Fliessen kommt. Nun zurück zu den Bandhas. Es gibt gemäss den alten Schriften im HATHA-YOGA 10 wichtige Bandhas. Ich erkläre Euch heute die drei wichtigsten:
Das erste Bandha ist das Mula-Bandha, es befindet sich beim Beckenboden, übersetzt bedeutet es Wurzelverschluss. Wird dieses Bandha gesetzt, sprich durch eine subtile Muskelkontraktion aktiviert, verleiht dies unserer LWS mehr Stabilität, wir nehmen dadurch eine bessere Erdung war.
Fällt es Dir schwer den BBO zu aktiveren, kannst Du Dir auch vorstellen, dass Du das Entleeren der Blase verhindern willst oder Du ziehst Deinen Anus zusammen.
Das zweite Bandha ist das Uddiyana-Bandha, es befindet sich etwas unterhalb des Nabels und bedeutet wörtlich übersetzt die EMPORFLIEGENDE. Dieses Bandha stabilisiert den mittleren und oberen Rücken, zudem aktiviert es unser Verdauungsfeuer und unsere innere Mitte, es verleiht uns körperlich und mental Kraft und Stärke.
Uddiyana-Bandha setzt man in dem man nach der vollständigen Ausatmung den Bauchnabel nach innen und auch leicht nach oben zieht, so entsteht ein leichtes Vakuum, ein Sog.
Oft wird durch das Setzen des Mula-Bandhas ganz automatisch auch das Uddiyana-Bandha aktiviert, sozusagen als logische körperliche Fortsetzung. Dies ist jedoch von Körper zu Körper unterschiedlich.
Das dritte Bandha ist das Jalandara-Bandha, der sogenannte Hals-Verschluss. Es befindet sich auf der Höhe unseres Kehlkopfes und wir haben es in den vergangenen Wochen bereits geübt, als ich Dich jeweils aufgefordert habe in der Position des Hundes oder der Vorbeuge das Kinn etwas zum Hals abzusenken.
Dieses Bandha reguliert den Energiestrom zwischen dem Herzen und dem Gehirn, es nimmt den Druck vom Herzen und verhilft zu mentaler Entspannung, das Nervensystem beruhigt sich und die Konzentrationsfähigkeit erhöht sich. Meist kommt es bei den Atemübungen zum Einsatz.
Vielleicht sind es etwas viele Informationen auf einmal – zusammenfassend kann gesagt werden: Das aktivieren der Bandhas ergibt in unserem Körper ein geschlossenes Gefäss, in welchem sich besonders dann, wenn der Atem dazu still gehalten wird, Energie anreichert. Aber mehr dazu, in den nächsten Wochen.