Das Element Wasser steht für die Themen:
Lebensfreude, ja auch Lebenslust, Kreativität, im Fluss sein, Vitalität, die Fülle, Freiheit und Neugierde. In Bezug zum Yoga und zu unserem Körper handelt es sich beim Element Wasser um unser Becken, das Kreuzbein und Ilio Sakralgelenk (ISG), die Hüfte, den Darm, die Blase und die Nieren, sowie die weiblichen Fortpflanzungsorgane. Im Vordergrund steht die Qualität des FLIESSENS, auch körperlich gesehen: die Zirkulation des Blutes, des Wasserhaushaltes und auch des Lymphsystems.
Der einfachste Zugang zur Qualität des Element Wasser scheint mir möglich, wenn Du versuchst Dich zu erinnern, wie Du als Kind gelebt hast. In der Kindheit, in der jeder neue Tag ein neues Glück bedeutet. Selten dauerte es einen ganzen Tag an dem ich schlecht gelaunt war. Meist hat sich meine Gefühlslage bereits innert Minuten wieder beruhigt, verändert, entwickelt. Ich erinnere mich, dass ich auf dem Nachhauseweg von der Schule mit meiner Freundin einen Streit hatte, bereits um 13.30 Uhr habe ich sie wieder abgeholt und an den Streit haben wir uns beide nicht mehr erinnert. Die Grundqualität die dem Wasser zugeordnet werden sind: neuanfangen, neugierig sein, verzeihen, flexibel und beweglich bleiben, es darf auch mal impulsiv und stürmisch sein. Ein weiteres sehr starkes und aussagekräftiges Bild ist die Vorstellung eines reissenden Flusses: der allen Widrigkeiten trotzend stets den passenden Weg findet: freiheitsliebend und unabhängig. Und auch der Mond, welcher dem Element Wasser zugeordnet ist, und durch seine Kraft ganze Ozeane während seines Zyklus verschiebt, ist eine kraftvolle bildliche Vorstellung des fliessenden Elementes.
Die grosse Kunst ist es, dieses Gefühl des Fliessens aufrecht zu erhalten und sich nicht von aussen beeinflussen zu lassen. Immer wieder beginnen wir neu, wie ein Kind das das Laufen lernt: es versuchen, hinfallen, wieder aufstehen und weiter ausprobieren. Und Dich so, auf die Qualität und die Möglichkeit die das „Hier und Jetzt“ Dir bietet, einzulassen. Wahrzunehmen, dass das Glück nicht im vergangenen Moment liegt, nicht in der Zukunft – sondern gerade JETZT, unmittelbar im jetzigen Moment stattfindet.
Ideen zur Reflexion über die Qualität des Elementes Wasser
- Gibt es Gefühle die ich unterdrücke?
- Haben meine Bedürfnisse in meinem Alltag platz? Erkenne ich diese selbst an?
- Gelingt es mir das Leben zu geniessen?
- Wem möchte ich verzeihen?
- Lebe ich meine Kreativität aus?
- Wie lebe ich meine Sinnlichkeit und Erotik?
- Welche Deiner Verhaltensmuster erlebst Du als negativ, was möchtest Du ändern?
- Welches sind die 5 wichtigsten Werte in Deinem Leben?
Eine schöne Buddhistische Weisheit, das Lotus-Sutra, zum Element Wasser
«Ein Lotus lässt sich vom Wasser nicht wirklich berühren. Seine Blütenblätter sind niemals nass, obwohl er im schlammigen Boden des Teiches verwurzelt ist und durch das schlammige Wasser aufsteigt. Deshalb raten uns die Yogis und Weisen, von allem, was im ganzen Universum geschieht, so unberührt zu bleiben, wie eine Lotusblüte vom Wasser unberührt bleibt. Der Lotus entspringt aus dem Wasser. Er lebt aus dem Wasser und wird doch nicht nass, das Wasser kann ihn nicht wirklich berühren. So sollten wir in der Welt leben. Wir essen, geniessen, erleben Freude und Leid und führen viele Handlungen aus, wir bleiben jedoch von allem stets unberührt…..»
Tipp von mir: Jala-Mudra (!Vorsicht an heissen Tagen!)
Das dem Wasser zugeordnete Mudra wird mit der Verbindung des Daumens und dem kleinen Finger geschaffen. Verbinde diese beiden Finger in dem Du die Spitzen zueinander bringst und diese sanft zueinander drückst. Die Variante bei der die Daumenspitze auf den Nagel des kleinen Fingers gelegt wird, sollte mit grosser ! Vorsicht ! geübt werden und nicht an heissen Tagen, denn es kann zu stark dehydrieren. Achte also speziell an warmen oder gar heissen Tagen darauf, dass die Daumenspitze nicht zu nah zur Nagelspitze des kleinen Fingers kommt. Versuche die anderen drei Finger gerade ausgestreckt zu halten:
Jala-Mudra wird auch Varuna-Mudra, nach dem Gott des Wassers, genannt. Es gleicht den Flüssigkeitshaushalt des Körpers aus und wirkt so gesehen auf das Blut, das Wasser und die Lymphflüssigkeit in unserem Körper. Mudras können bei vielen Gelegenheiten gehalten werden, sei es in der täglichen Yoga-Praxis, während Du auf den Bus wartest, wenn Du im Wald spazieren gehst …. die Möglichkeiten sind vielfältig und grenzenlos.
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