Kumbhaka – den Atem stillhalten
«Kumbha» bedeutet in der Sanskrit-Sprache: Gefäss – Lass uns unseren Körper in Bezug auf den Atemvorgang einmal als Gefäss betrachten. Das Gefäss kann entweder LEER oder VOLL sein.
Atmen wir ein – puraka – ist unser Körper mit Atemluft gefüllt
Atmen wir aus – rechaka – ist unser Körper leer
Dazwischen findet «Kumbhaka» statt – das Stillhalten des Atems
Erinnere Dich an die Übung von letzter Woche: in der wir zu Beginn der Lektion unsere volle Aufmerksamkeit auf die Ausatmung gelenkt haben und versucht haben dieses Gefäss vollständig zu leeren. Lass uns diese Woche etwas Neues versuchen – wir probieren unseren Atem nach der Einatmung für einige Sekunden «still zu halten». Achte darauf, dass Du Dich dabei stets entspannt fühlst, versuche nicht den Atem zu lange still zu halten. Wir wollen keine zu grosse Anspannung entstehen lassen, diese führt nämlich ganz schnell zu Überspannung, welche einen zu starken Druck auf Gehirn und Nerven ausüben. Wir möchten genau das Gegenteilige erfahren – Entspannung des Nervensystems.
Denn: wenn der Atem in Kumbhaka still steht, so stehen auch die Sinne still, und das Denken verstummt. Der Atem steht als Brücke zwischen dem Körper, den Sinnen und somit auch dem Denken. Wir üben Kumbhaka nach einer vollständigen Einatmung, so dass sich Prana im Körper anreichern kann – es gibt auch Lehren, welche Kumbhaka nach der Ausatmung anleiten. Wir konzentrieren uns jedoch auf «Kumbhaka nach der Einatmung», denn wir wollen Prana, die Lebensenergie, anreichern und unsere Willenskraft stärken.